Frontzahnästhetik im direkten Verfahren: Diastemaschluss
Von Dr. med. dent. Dunja Zimmermann
Bei kleinen ästhetischen Korrekturen, wie zum Beispiel einem Diastemaschluss (Verschließen einer Lücke im Frontzahnbereich) stellt die direkte Kompositrestauration eine substanzschonende, schnelle und kostengünstige Alternative zum keramischen Veneer dar.
Wie läuft eine solche Behandlung ab?
Zu Beginn der Behandlung sind eine gute Analyse der Formgestaltung und des Bisses der Zähne sowie die richtige Farbwahl des hochwertigen Kunststoffes wichtig (Krueger-Janson, 2020).
Da dieses Verfahren kaum bis gar nicht invasiv ist, ist keine Anästhesie (Spritze) notwendig.
Zuerst werden die zu behandelnden Zähne mit eine fluoridfreien Paste gereinigt. In wenigen Fällen besonders bei vorstehenden oder rotierten Zähnen müssen diese vorab minimal in „Form geschliffen“ werden. In den meisten Fällen, wie der Lückenschluss in diesem Beispiel braucht man die Zähne nur anrauen. Dies erfolgt mit einem feinkörnigen Schleifkörper oder sogar nur mit einem säurehaltigen Gel, das auf die Zähne aufgetragen wird.
Anschließend wird direkt mit der Restauration aus Kunststoff begonnen. Die Restauration erfolgt in einer Schichttechnik aus verschiedenen Farbentönen mit unterschiedlicher Opazität und Transparenz, um den hohen ästhetischen Anspruch von Frontzähnen gerecht zu werden (Klaiber, 2006). Dazu verwendet man verschiedene Schmelz- und Dentinfarben, um den Zahn möglich natürlich zu imitieren. Eine abschließend gründliche Politur schließt die Behandlung ab.
Dieses Verfahren stellt eine kostengünstige und schnelle Alternative zu einem Veneer aus Keramik dar, da keine Laborkosten anfallen und die Restauration in einer Sitzung gelegt werden kann. Allerdings sind die Stabilität und die Haltbarkeit dieser direkten Versorgungen nicht gleich zu setzen wie die der keramischen Alternativen. Wenn man aber den Anweisungen des Zahnarztes folgt, können diese Versorgungen durchaus fünf oder mehr Jahre halten (Wolff et al 2010).
Wenn der Patient unsicher ist, wie die Versorgung später aussehen wird, kann der behandelnde Zahnarzt mit Hilfe eines Mock-Ups dem Patienten vorab zeigen, welches Ergebnis zu erwarten ist, indem er den Kunststoff ohne vorherige Konditionierung (Klebung) auf die Zähne aufträgt und grob die nötigen Zahnkorrekturen vornimmt. So bekommt sowohl der Patient eine Idee, wie es später aussehen wird, als auch der Zahnarzt wichtige Informationen über Farb- und Formgestaltung der Restauration.
Literatur:
Krueger-Janson: Diastemaschluss mit Komposit, Anwenderbericht, Cosmetic Dentistry, 2+3, 2020
Wolff D et al.: Recontouring teeth and closing diastemas with direct composite buildups: a clinical evaluation of survival and quality parameters. J Dent 38, 1001–1009 (2010)
Klaiber B: Alles noninvasiv – Zahnformveränderung, Lückenschluss, Reduktion schwarzer Dreiecke. Zahnärztliche Mitteilungen 96, 52–59 (2006)